Fuhrparkmanagement: Maßnahmen zum Treibstoffsparen im Rahmen des EEffG
- 14.06.2016
- Erstellt von Christian Reitshammer
Das Gesetz ist mit Anfang des Jahres in Kraft getreten. TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE GMBH, vor allem bekannt als akkreditierter technischer Dienst für die Prüfung, Überwachung und Genehmigung von Kraftfahrzeugen und deren Bauteilen, hat sich bereits im Vorfeld mit Maßnahmen für Energielieferanten und Fuhrparks auseinandergesetzt.
Beratungen und Dienstleistungen wie Schulungen und Spezialveranstaltungen zum Thema Fuhrparkmanagement in Zusammenhang mit dem EEffG sind ein weitere Schwerpunkt, wie Christian Rötzer, Geschäftsführer der TÜV AUSTRIA Automotive erklärt. „Fuel economy“ ist das Stichwort. „Wenn ein Unternehmen beim Kraftstoffverbrauch spart, werden auch Kosten reduziert. Bei entsprechender Schulung gilt das auch für Privatpersonen“, so Rötzer. Während Strom in Österreich zu rund 70 Prozent auf nachhaltige Weise (Wind-, Wasserkraft etc.) erzeugt werde, sei das beim Verkehr, der einen hohen Anteil (laut International Energy Ageny 29 Prozent, 2013) am gesamten Energieverbrauch habe, noch nicht der
Fall. „Die Stoßrichtung des Gesetzes ist aber, auch im Verkehr Maßnahmen zu setzen“, so Rötzer. Dazu zählen zum Beispiel kundenseitige Aktivitäten der Fahrzeugindustrie, der Energieversorger oder auch der Tankstellenbetreiber, die die EEffG-Intention der effizienten Energienutzung unterstützen.
Flottenmanagement: Die perfekte Wahl
Für das Flottenmanagement eines Betriebes gibt es laut Rötzer zwei Varianten: Zum einen liegt es an der Auswahl der Fahrzeuge und Transportmittel (energieeffiziente Fahrzeugmodelle mit weniger Spritverbrauch und somit niedrigerem CO2-Ausstoß) sowie an der Verkehrs- und Routenoptimierung. Zum anderen sollte die Nutzung des Fahrzeugs überprüft werden: Wie ist es ausgerüstet und beladen, wie wird es gewartet, die Wahl der Reifen ist entscheidend und die Kontrolle des Reifendrucks, der den Kraftstoffverbrauch
signifikant beeinflusst usw. – „das sind einfache, aber wesentliche Beiträge.“ In weiterer Folge gehören auch Schulungen der Fahrer und Fuhrparkbetreiber dazu.
Geprüft wird derzeit auch noch, ob die Auswahl besonders effizienter Fahrzeuge über Mittel des EEffG gefördert werden könne. „Elektro- und Hybridfahrzeuge haben eine sehr komplexe Technik und sind sehr teuer. Mit einer Subvention könnte man Käufer unterstützen“, meint der Experte.
Praxisnahes Flottenmanagement
Das Flottenmanagement gehört in professionelle Hände, ist Rötzer überzeugt. „Prinzipiell gibt es einige Firmen – Fahrzeughersteller,Leasinggesellschaften –, die eine Fuhrparkberatung im weiteren Sinne anbieten; aber unter den Aspekten einer unabhängigen Beratung oder der Wirtschaftlichkeit gibt es nur sehr wenige Beratungsstellen.“
Oft sind in Unternehmen Facility Manager oder auch Haustechniker für den Fuhrpark zuständig, aber selten wirkliche Experten. „Es gibt bisher auch noch keine Ausbildung.“ TÜV AUSTRIA Automotive kann Expertise als unabhängiger Sachverständiger bieten und hat dies schon im eigenen Unternehmen angewandt und überprüft. „TÜV AUSTRIA hat in Österreich über 300 Autos in Betrieb und deshalb den Fuhrpark analysiert“, so Rötzer. Die Erkenntnis: „Wir können preisgünstiger unterwegs sein und zudem werden wir unsere Fuhrparkrichtlinien so überarbeiten, dass wir Fahrzeuge auswählen, die besonders effizient sind.“ Firmen, die dem EEffG Folge leisten müssen, oder auch freiwillig wollen, und an TÜV AUSTRIA Automotive herantreten, kommen aus den verschiedensten Branchen in Österreich und im Ausland, ob Mineralölunternehmen, Speditionen, Busbetreiber oder Firmen mit Fuhrparks. Gemeinsam mit einem externen Partner wurde z. B. ein Installateur-Unternehmen (mit 60 Fahrzeugen) gecheckt. Zu leichte Autos für zu viel Transportgutverursachten hohe Kosten. Aufgrund der Beratung wurden Modell und Hersteller – mit günstigeren Konditionen – gewechselt, „die Autos sind jetzt sicherer, die Fahrer zufriedener und das alles auch noch preiswerter“, erklärt Rötzer. Wenn Fahrer eines Unternehmens überdurchschnittlich viel
Sprit verbrauchen (meist 10 bis 15 Prozent), können diese entsprechend nachgeschult werden.
Fuhrparkmanagment by TÜV AUSTRIA: Aus einer Hand
Erteilt ein Kunde einen Auftrag im Rahmen des EEffG, laufen sämtliche Maßnahmen beim TÜV AUSTRIA Business Unit Umweltschutz zusammen, die Experten von TÜV AUSTRIA Automotive übernehmen
dabei den Teil des Gesetzes, der mit Kfz zu tun hat. Beispiel Tankstellenverbund: TÜV AUSTRIA Umweltschutztechnik koordiniert die verschiedenen Maßnahmen (thermische Sanierung der Gebäude etc.), TÜV AUSTRIA Automotive übernimmt z. B. die Auswahl der Fahrzeuge und Schulungen.
TÜV AUSTRIA Cert wiederum zertifiziert die getätigten Einsparungen, die der Kunde bei der – noch zu schaffenden – Monitoringstelle vorweist. „Wir helfen unseren Kunden, nachzuweisen, dass die Maßnahmen umgesetzt wurden. So können Strafzahlungen vermieden werden“, betont Rötzer. Einen hohen Stellenwert nehmen auch Schulungen in Form von Trainings für Lkw- und Busfahrer zum energieeffizienten Fahren ein. Ein weiteres Projekt war die seit zwei Jahren gültige Plakette zum EU-Reifenlevel, die die Beschaffenheit und Sicherheit der Reifen regelt. Hier ist die TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE GMBH bestrebt, als unabhängige Überwachungsstelle gegenüber den Reifenherstellern aufzutreten. Schließlich soll der Reifen halten, was er laut den Herstellerangaben auch verspricht. Ob Privatautos oder Reisebusunternehmen, „wenn
Maßnahmen effizient eingesetzt werden, gibt es viele Sparmöglichkeiten“, ist sich Rötzer sicher.