Ausschreibung TÜV AUSTRIA Wissenschaftsstipendium: Sich dem Kern der Forschung nähern
- 08.11.2016
- Marketing Industry & Energy Infrastructure & Transportation Digital Services Business Assurance
- Erstellt von Michael Thomas
Das Ziel des TÜV AUSTRIA Wissenschafts-Stipendiums ist klar: Jungen technisch-naturwissenschaftlichen Forscherinnen und Forschern sollen die nötigen Freiräume gegeben werden, sich abseits des ökonomischen Drucks in die jeweiligen Forschungsmaterien tatsächlich vertiefen zu können.
Im Folgenden stellt TÜV AUSTRIA die erfolgreichen Stipendiaten Katja Hüttenbrenner, Florian Kamleitner, Manfred Großmann, Florian Radinger und Paul Gehwolf aus dem Jahre 2016 vor.
VIDEO-Interviews der Stipendiaten auf You Tube
Die Ausschreibung für das TÜV AUSTRIA Wissenschafts-Stipendium 2017 läuft bis 30.11.2016.
Handfeste Ergebnisse für Wissenschaft und Wirtschaft
Stefan Haas, CEO der TÜV AUSTRIA Group und Initiator des Wissenschaftsstipendiums: „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, damit es in Österreich hochqualifizierte Wissenschafter, Ingenieure, Techniker und Fachkräfte gibt. Trotz der komplexen Aufgabenstellungen geht es allen fünf Stipendiaten um handfeste Ergebnisse, von denen Wissenschaft und Wirtschaft profitieren sollen.“ Wissenschaftliches Arbeiten könne heute längst nicht mehr nur auf der Universität und von zu Hause aus erledigt werden, so Haas. „Wer vorne sein will, muss sich vernetzen, hochqualitative Forschungs- und Lernumgebungen suchen, kurzum sich die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Arbeiten schaffen. Mit unserem Beitrag machen wir das möglich.“
Katja Hüttenbrenner, Dissertantin, Montanuniversität Leoben
Die Diplomingenieurin ist Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Prozess- und Anlagensicherheit am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik an der Montanuniversität Leoben. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit dem Einfluss der Oberflächenbeschaffenheit von Inertstäuben auf das Explosionsverhalten von Staub/Luft-Gemischen. Da die Oberfläche von Inertstäuben einen Einfluss auf die Verhinderung von Staubexplosionen hat, möchte sie diesen sichtbar machen und damit einen Beitrag zur Verbesserung von Materialien zur Unterdrückung von Explosionen leisten. „Durch das Wissenschaftsstipendium ist es mir möglich, umfangreiche Versuchsreihen durchzuführen. Dadurch erwarte ich mir Ergebnisse, welche den Effekt von Inertstäuben und besonders den Einfluss der Oberflächenbeschaffenheit besser beschreiben. Ohne das Stipendium wären diese Versuchsreihen nicht durchführbar.“
Florian Kamleitner, Dissertant, TU Wien
Der Diplomingenieur und Assistent am Institut für Materialwissenschaft und Technologie an der TU Wien beschäftigt sich in seiner Dissertation mit der Modifizierung der chemischen Struktur von Polypropylen-Nachgebrauchsabfall. Mit seinen Forschungsergebnissen will er eine Verbesserung der Werkstoffeigenschaften und damit ein Upcycling erreichen. Über das Wissenschaftsstipendium ist er nicht zuletzt deshalb froh, weil er sich damit die innere Frage „Kann ich mir das überhaupt leisten“ mit einem „Ja“ beantworten kann. Kamleitner denkt freilich schon weiter: „Meine Doktorarbeit soll den Beginn eines größeren Projekts darstellen. Ich möchte nach erfolgreicher Publikation ein Schrödinger-Stipendium des FWF beantragen und Erfahrung im Ausland sammeln, um mir in ferner Zukunft eine eigene Arbeitsgruppe in Österreich aufzubauen.“
Manfred Großmann, Dissertant, TU Graz
Der Diplomingenieur ist Mitarbeiter am Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz und möchte mit den Erkenntnissen aus seiner Dissertation mechatronische Systeme im Auto sicherer machen. Das Stipendium unterstützt bei der Ausstattung mit der notwendigen Messtechnik sowie bei Reisen zu spezifischen Weiterbildungen und Fachtagungen. Mit seiner Arbeit versucht Großmann, ein allgemeingültiges Sicherheitskonzept für komplexe mechatronische Systeme zu erstellen. „Durch die ständige Weiterentwicklung von Funktionen und Assistenzsystemen steigen Zahl und Komplexität dieser Systeme bei Autos rasant an. Bei Ausfall auch nur einzelner Komponenten muss das Fahrzeug kontrolliert in einen sicheren Zustand geführt werden, um gefährliche Situationen zu verhindern. In Hinsicht auf zukünftige Technologien – autonomes Fahren – müssen sogenannt eFail-Operational Systeme entwickelt werden, welche bei Störungen die Erhaltung von wichtigen Funktionen sicherstellen.“
Florian Radinger, Diplomand, TU Wien
Florian Radinger erarbeitet in seiner Diplomarbeit an der TU Wien die bestmögliche Nutzung einer dezentralen Trinkwasserproduktion anhand einer Meerwasserentsalzungsanlage durch das physikalische Verfahren der umgekehrten Osmose für die Insel Cayo Cruz/Kuba. Ansporn für seine Arbeit ist die Trinkwasserknappheit in vielen Teilen der Welt. Immerhin haben 748 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser (Jahresbericht UNO 2015). Das Stipendium ermöglicht es Radinger, „unabhängig von weiteren, meist zeitintensiven Gelderwerbsarbeiten, mein Wissen im Bereich der Trinkwasserherstellung zu vertiefen und anzuwenden“.
Paul Gehwolf, Dissertant, Montanuniversität Leoben
Der Diplomingenieur ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department Mineral Resources Engineering der Montanuniversität Leoben. Seine Arbeit umfasst die Anwendungserprobung eines Verfahrens zur Eigenspannungsermittlung an Betonfertigteilen. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Standardverfahrens zur Ermittlung des Eigenspannungszustands bei Betonbauteilen. Die Ergebnisse
sollen in einen Optimierungsprozess bei der Herstellung von Betonfertigteilen einfließen. „Das Wissenschaftsstipendium ermöglicht mir die Durchführung von zusätzlichen Versuchen, Besuche von Vorträgen und die Beschaffung von Fachliteratur.“
VIDEO-Interviews der Stipendiaten auf You Tube