CanTaurus: Leondinger HTL-Team auf Weltraummission
- 13.04.2021
- Industry & Energy
- Erstellt von TUEV AUSTRIA
Maximillian Irger, Tim Bohaumilitzky, Stefan Wiesmeier und Philipp Burlacu sowie ihre Projektbetreuer, die Professoren Katharina Povacz und Björn Ernecker, von der HTL Leonding, Fachrichtung Biomedizin- und Gesundheitstechnik, verfolgen ein ehrgeiziges Ziel: die Teilnahme am von der Europäischen Weltraumorganisation ESA organisierten Wettbewerb „CanSat“ im September. Der Weg dorthin steht allerdings nur dem Gewinnerteam offen, das aus dem österreichischen Bewerb, Ende April hervorgehen wird.
Worum geht es bei diese Challenge? Die Aufgabe besteht darin, einen Satelliten in Getränkedosengröße zu bauen. Dieser wird mit einer Rakete in eine Höhe von 500 Metern befördert und ausgeworfen. Während des Sinkflugs zurück zum Boden muss der CanSat zwei Missionen erfüllen: In der Primärmission soll der Minisatellit Temperatur und Luftdruck messen und die Werte mindestens ein Mal pro Sekunde an die Bodenstation übertragen. Aus den erhobenen Luftdruckwerten muss die tatsächliche Auswurfhöhe und die Fallgeschwindigkeit ermittelt werden. Zusätzlich ist ein Temperaturprofil zu erstellen. In einer sekundären Mission soll der Satellit eine von den teilnehmenden Teams selbst entwickelte Mission erfüllen, zum Beispiel weitere Messungen vornehmen oder Experimente durchführen.
Teamarbeit und interdisziplinäres Denken
Das HTL-Team aus Leonding geht mit ihrer Radiosonde CanTaurus an den Start. Mittels dieser Radiosonde soll die Beurteilung von Exoplaneten, also Planeten, die außerhalb unseres Sonnensystems einen Stern umkreisen, möglich werden. Für die von der ESA geforderte Sekundärmission werden der Leondinger Landesonde Schleimpilze mitgegeben. Damit lassen sich die Lebensbedingungen von Exoplaneten erkunden. Deren von Umweltbedingungen abhängigen Veränderungen von Form und Farbe werden nach der Landung mit einer Kamera beobachtet und ausgewertet. Zahlreiche Gasmessungen, Lande-Fallschirm und Landefüße und eine permanente Datenübertragung über Funk sind darüber hinaus mit an Bord.
Der jüngste Testflug in der letzten Märzwoche war bereits sehr vielversprechend und gab dem oberösterreichischen Team einen zusätzlichen Motivationsschub.
HTL Leonding und TÜV AUSTRIA on a mission
TÜV AUSTRIA unterstützt das Projekt CanTaurus. Thomas Fleischanderl, Business Unit Leiter Umweltschutz und Thomas Koller, Teamleiter Industry & Energy am Standort in Leonding, begleiten das ehrgeizige Projekt. Beide zeigen sich vom Einfallsreichtum der jungen Techniker begeistert. Thomas Fleischanderl: „Der Wettbewerb bietet den Schülern nicht nur die Möglichkeit, alle Phasen eines realen Weltraumprojektes zu durchlaufen – von der Missionsauswahl über das Design, der Integration der technischen Komponenten und Testläufen bis hin zur wissenschaftlichen Analyse der gewonnen Daten. Dieses Projekt ist auch ein schönes Beispiel für eine gelungene Teamarbeit und interdisziplinäres Denken."