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Newsartikel

Sicherheit schafft Mehrwert für Betriebe

  •   07.11.2018
  •   Marketing Business Assurance
  •   Erstellt von TÜV AUSTRIA Akademie

Wie Sicherheitsfachkräfte den Arbeits- und Gesundheitsschutz optimieren können und zum betrieblichen Erfolg beitragen können, zeigte der TÜV AUSTRIA Sicherheitstag am 4. Oktober in Vösendorf.

Der Expertentag, der jährlich von der TÜV AUSTRIA Akademie veranstaltet wird, bot auch diesmal wieder ein abwechslungsreiches Tagungsprogramm für die Schlüsselkräfte der Arbeitssicherheit.

Mehr Daten sind das neue Öl.

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist in uns Menschen tief verankert. DI Dr. Stefan Haas (CEO der TÜV AUSTRIA Holding) untermauerte dies in seiner Eröffnungsrede durch die Maslow´sche Bedürfnis-pyramide. Unmittelbar nach Erfüllung der physiologischen Grundbedürfnisse steht das Sicherheits-bedürfnis als nächst wichtige Ebene.
Durch die immer stärker werdende digitale Vernetzung hat der Schutz der persönlichen Daten stark an Bedeutung gewonnen. Ing. Arno Lippmann (TÜV AUSTRIA Trust IT) fasste zusammen, was sich seit dem Wirksamwerden der DSGVO im Mai 2018 getan hat. Die Datenschutzgrundverordnung ist ein Verbotsgesetz: Um personenbezogene Daten verwenden zu dürfen, bedarf es stets einer Legitimation. Ob eine Kollegin schwanger ist, dürfen Sicherheitsfachkräfte z.B. nur dann wissen, wenn diese hierzu ihre Einwilligung erteilt hat. Das Fazit lautete: Es ist von Fall zu Fall zu prüfen, wie man Daten erhalten hat, ob ein berechtigtes Interesse besteht und zu welchem Zweck die Daten verwendet werden.

Mehr Gefahr durch unsichtbare Arbeitsstoffe

Gefährliche Arbeitsstoffe kommen an fast jedem Arbeitsplatz vor. Sie können zu Bränden, Explosionen, Hautreizungen, Atemwegserkrankungen oder Krebs führen. Oft sind Arbeitnehmer/innen diesen Stoffen ausgesetzt (z.B. Putzmittel), die Auswirkungen sind jedoch erst viel später bemerkbar.
Bei 90 % der Krebserkrankungen werden kanzerogene Arbeitsstoffe nicht als Verursacher erkannt. Die Expertin für technischen Arbeitnehmer/innenschutz, DI Uta Remp-Wassermayr (Sozialministerium), präsentierte, welche Schutzmaßnahmen Betriebe setzen können, um das Risiko zu minimieren. Sie empfiehlt eine auf den jeweiligen Betrieb abgestimmten Strategie: Identifikation der relevanten Gefährdungsfaktoren, Substitution durch nicht gefährliche oder weniger gefährliche Stoffe, Anpassung der Rangfolge der Schutzmaßnahmen, Schaffung einer effektiven Arbeitsschutzorganisation durch Einbeziehung der Mitarbeiter/innen.

In seinem Experimentalvortrag über brennbare Gase zeigte Ing. Florian Baldinger (Linde Gas) eindrucksvoll, welche Kräfte bei der Explosion von Butan, Wasserstoff und Acetylen freiwerden und was beim sicheren Umgang zu beachten ist. Die Sicherheitsfachkräfte erfuhren z. B., dass brennender Wasserstoff nicht nur unsichtbar, sondern auch heißer im Vergleich zu Benzin ist. Das Flüssiggas (ein in Flüssigkeit gelöstes Gas) Propan ist farb- und geruchlos und ist auch in Haushaltsprodukten (Spraydosen, Brennstoff beim Grillen) zu finden. Wie Gase leicht zu erkennen sind, erklärte der Gasexperte am Beispiel „Bananenaufkleber“: Gefahrgutaufkleber auf der Flaschenschulter geben Aufschluss über die Gefahrenklasse. Für häufig verwendete Gase wie z.B. Acetylen gibt es spezielle Aufkleber.

Mehr Wert durch System

Dass Managementsysteme helfen, den Arbeits- und Gesundheitsschutz besser zu machen, weiß Ing. Alexander Ladich (TÜV AUSTRIA Services). Er lieferte ein Update über die neue ISO 45001, die den Aufbau eines Integrierten Managementsystems erleichtert – und somit auch die Arbeit der Sicherheitsfach-kräfte. Eine der wesentlichsten Veränderungen ist die High-Level-Structure: Die Grundbegriffe sind ident, die einzelnen Kapitel lassen sich jetzt gut miteinander vergleichen. Zu den Schlüsselfaktoren zur erfolgreichen Umsetzung im Betrieb zählen neben dem Commitment der obersten Leitung und der Kommunikation auch die regelmäßige Einbindung der Mitarbeiter.

Managementsysteme bringen einen Mehrwert für Unternehmen. Wie dies einem deutschen Unternehmen gelungen ist, erläuterte Mag. Martina Molnar (Humanware). Zur Verbesserung des Sicherheitsmanagements wurde ein unternehmensweites Projekt gegründet, in dem die Mitarbeiter/innen zur Mitgestaltung ihrer Arbeitsbedingungen aufgerufen wurden. Die Gefährdung durch psychische Belastungen wurde beurteilt, Handlungsschwerpunkte gesetzt und Maßnahmen abgeleitet. Infolge konnten Reibungsverluste minimiert und die Arbeitsqualität gesteigert werden. Die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung leisteten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele.

Mehr Service für die Sicherheitsfachkräfte

Mit welchen Anliegen sich Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen an die Ombudsstelle wenden, erfuhren die Besucher/innen von Ing. Tony Griebler, dem neuen Ombudsmann des Arbeitsinspektorats. Dass die Sicherheitsfachkräfte selbst viele Serviceleistungen erbringen, davon wusste Ing. Hellfried Matzik (TÜV AUSTRIA) zu berichten. Sie bilden eine starke Stütze im Kreise der Betrieblichen Beauftragten, die umfangreiche Aufgaben zu meistern haben. 

Sehr witzig!

Bestimmt gesundheitsfördernd war der Auszug aus dem brandaktuellen Kabarettprogramm „Sonntagskinder“ von Kabarettist Gery Seidl. Sein pointenreiches Programm förderte die Bauchmuskulatur. Der Sicherheitstag bewies: „Tagen ist gesund!“

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