So sparen Österreichs Unternehmen Energie
- 20.09.2017
- Industry & Energy Business Assurance Marketing
- Erstellt von TÜV AUSTRIA Akademie
Das Bundesenergieeffizienzgesetz (EEffG) soll bis zum Jahr 2020 die Energieeffizienz EU-weit um 20 Prozent verbessern. Es verpflichtet Unternehmen ab 250 Mitarbeiter/innen zur Durchführung von Energieaudits oder zur Einführung von Energie- oder Umweltmanagementsystemen. Zur Halbzeit zogen Unternehmen und die Monitoringstelle der Österreichischen Energieagentur Bilanz. Wie erfolgreich waren Betriebe bei der Umsetzung? Eine Kooperationsveranstaltung der TÜV AUSTRIA Akademie und der Wien Energie GmbH zeigte es auf.
Kennen Sie die Zahlen?
Um die richtigen Maßnahmen zur Energieeinsparung setzen zu können, sollten sich Unternehmen zuerst mit den Kennzahlen auseinandersetzen. Wie viel Einsparungspotential in einem Betrieb steckt, erkennen Verantwortliche erst, wenn sie die wesentlichen Energieverbraucher analysiert haben. Diese sind oft im Bereich des Transports oder der Gebäude selbst zu finden, auch die Energiesysteme spielen bei der Ermittlung von Kennzahlen eine große Rolle. Sind diese Einsparungspotentiale lokalisiert, werden in den Betrieben verschiedene Maßnahmen gesetzt, um die Energieeffizienz zu verbessern. Welche das sind, verrieten am Tag der Energiebeauftragten die Verantwortlichen von Unternehmen wie STRABAG/TPA, Helvetia Versicherungen, REWE und die Post AG.
Grünes Licht für grüne Projekte
Die Anforderungen und Ziele waren für die Verantwortlichen ganz unterschiedlich: Der Konzern REWE möchte beispielsweise bis 2022 neun Prozent des Stromverbrauchs senken. Post AG will Vorreiter für grüne Logistik werden. Strabag erhofft sich neben der Ressourcenschonung auch eine Kostenentlastung.
So unterschiedlich die Motive, so ähnlich sind die gesetzten Maßnahmen: Die Bewusstseinsbildung und Schulung der Mitarbeiter/innen wurden am Tag der Energiebeauftragten häufig als gesetzte Schritte in die ‚grüne‘ Richtung genannt. Die Optimierung der Beleuchtung durch LED, die Optimierung der Transportwege und die Optimierung der Fahrzeugflotte wurden ebenfalls als geeignete Maßnahmen identifiziert. Letztere wird auch bei TÜV AUSTRIA umgestellt: Bis 2020 soll der Fuhrpark auf 50 E-Fahrzeuge erweitert werden.
Fazit der Monitoringstelle
Die Monitoringstelle überprüft Österreichs Fortschritt in Sachen Energieeffizienz. Sie evaluiert gemeldete Daten und entwickelt standardisierte Methoden zur Bewertung von Energieeffizienzmaßnahmen. Die Bilanz 2016 lautet: Die Meldungen der Energielieferanten liegen zur Halbzeit über Ziel. Die Energieeffizienzmaßnahmen der Energielieferanten betrugen 2016 86,7 Petajoule, was 55% des Gesamtzieles von 159 PJ ausmacht. Auf der anderen Seite wurden aber auch zahlreiche Unternehmen identifiziert, die ihrer Verpflichtung eventuell nicht nachgekommen sind.
Energieeffizienzmaßnahmen zahlen sich jedoch gleich dreifach aus: Mit dem EEffG schonen Unternehmen nicht nur Ressourcen, es hilft auch bei der Energiekosteneinsparung und einer positiven Außendarstellung.