Building Times Interview: "Unser Vorteil ist, dass wir im Haus über eine Reihe von bestens geschulten Experten verfügen"
- 19.07.2021
- Infrastructure & Transportation
- Erstellt von TÜV AUSTRIA Group Marketing & Corporate Communication
Ansich ist die Deutschstraße 10 und 12 eine unauffällige Adresse im 23. Wiener Gemeindebezirk. Doch langsam aber sicher entsteht an diesem Ort – einer von TÜV AUSTRIA zusammengelegten Liegenschaft – Großes. Bis Mitte 2023 etabliert sich im Technology & Innovation Center (TIC) in Inzersdorf ein Prüf-Campus von besonderer Größe und besonderer Optik, denn die Immobilien erhalten allesamt das Corporate Design des TÜV AUSTRIA. Dazu werden bestehende Hallen abgetragen oder einer neuen Nutzung zugeführt, und die Infrastruktur erneuert und ausgebaut. Gerade eben wurden zwei Stromtransformatoren mit einer Netzleistung von 2,5 MW installiert, ein zweiter mit derselben Kapazität wird noch folgen. „Diese Kapazität benötigen wir für unsere Prüfdienstleitungen“, erklärt Stefan Pfefferer, Leiter der Business Unit Real Estate Management. Er betreut mit seinen Teams normalerweise Hausverwaltungen, Bauherrn und Gemeinden in Sachen Immobilien von der Idee bis zur Umsetzung. Dieses Know-how bringt Pfefferer eben nun auch bei der eigenen Bautätigkeit ein.
Große Investitionen für wachsende Kundenanforderungen
In Summe werden rund 10 Millionen Euro in Wien-Inzersdorf investiert. Neben der Errichtung der notwendigen Gebäudeinfrastruktur entstehen eine Vielzahl an neuen Prüfmöglichkeiten. Ein erster Meilenstein wurde bereits erreicht und mit 1.7.2021 wurden die ersten Anlagen, wie eine Netz- und Batteriesimulation bis zu 400kW Leistung, in Betrieb genommen. Die Kombination mit bereits bestehenden Einrichtungen wie Österreichs größter EMV Prüfhalle lässt ein einzigartiges Prüfangebot anbieten. Weitere geplante und bereits eingereichte Investitionen sind u.a. eine große Klimakammer, die auf eine Mehrfachnutzung ausgelegt wurde und damit die notwendige Flexiblität mitbringt, um klassische Temperatur- und Feuchtigkeit zu simulieren aber beispielsweise auch Wärmeeffizienzmessungen für die Zulassung von Wärmepumpen ermöglicht.
„Wir wachsen mit den Kundenanforderungen, sämtliche Dienstleistungen entstehen aus Anfragen und Anforderungen von unseren Kunden", so Pfefferer. "Jedes Produkt ist unterschiedlich und bedarf unterschiedlicher Prüfungen. So unterstützen wir bei der Prüfplanung und bei der Abwicklung bis zu Markteinführung. Weiters werden Prüfstände für E-Mobilität installiert. Dabei geht es um die Prüfung und Netzsimulation von sogenannten High-Performance-Chargern. Diese Art der Ladung enthält eine Reihe von Sicherheitsaspekten, die geprüft und zertifiziert werden können." In E-Mobilität investiert der einzige unabhängige österreichische TÜV AUSTRIA am Standort selbst aber auch erheblich. Vorgesehen sind acht Ladestationen am Campus, an allen Standorten des TÜV AUSTRIA gibt es damit 28 Ladesäulen für Mitarbeiter, Besucher und Schulungsteilnehmer. Auf einer neu entstehenden Prüfhalle wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert, die Speicherung von Strom ist derzeit noch kein Thema.
Blackout-Sensibilität steigt
Sehr wohl aber beschäftigen sich Experten im Haus mit der Thematik Blackout. „Wir erstellen Blackout-Konzepte, dabei hinterfragen wir den Ist-Stand und erstellen eine Kosten-Nutzen-Analyse. Dazu erhalten wir vermehrt auch Anfragen, so Pfefferer. Nach und nach rücke ein Totalausfall der Stromversorgung bei Facility Managern und in den Vorstandsebenen in das Bewusstsein, weiß er. Das gelte auch für viele weitere von TÜV AUSTRIA angebotene Dienstleistungen. Ein umfangreiches Portfolio entfällt dabei auf die Sparte Bautechnik. Das reicht von der Objektsicherheitsprüfung in Anlehnung an die Ö-Norm B1300/B1301 über die Erstellung von Energieausweisen bis hin Brandschutzberatung und Gutachten im Bereichen Bau, HKLS und Elektro. "Als Real Estate Partner bieten die Expertenteams ein umfangreiches Angebot in Sachen Facility Management, Cyber Security bis hin zur Liegenschaftsbewertung. Dazu kommen Klassiker wie Begleitende Kontrolle für Bauherrn und natürlich die Aufzugstechnik. Auch die Trinkwasser- und Raumhygiene steht auf der Agenda."
Das Interview mit Stefan Pfefferer, Leiter der Business Unit Real Estate Management ist in der Building Times Ausgabe 6.21 (E-Paper auf Seite 18-19) nachzulesen.