Trinkwasserqualität im Fokus der TÜV AUSTRIA-Experten
- 22.06.2016
- Erstellt von Christiane Reitshammer
Legionellen, Pseudomonaden, Keime, Bakterien – im Jahr 2015 gab es in Österreich mehrere Vorfälle von Verunreinigungen des Trinkwassers, herbeigeführt durch Bauarbeiten, durch alte Leitungssysteme sowie durch Bakterieneintrag von außen. Grundsätzlich kann das Land seinen Trinkwasserbedarf aber zu 100 Prozent aus geschütztem Grundwasser und Quellvorkommen decken. Das Wasser ist normalerweise geruchs- und farblos, naturbelassen und großteils von ausgezeichneter Qualität. Im Gegensatz dazu
haben laut UNICEF 748 Millionen Menschen auf der Welt keinen gesicherten Trinkwasserzugang, 90 Prozent davon in den Ländern Asiens und Afrikas.
Gefeit vor Gefahren ist Europa nicht: Auf dem europäischen Kontinent sterben jährlich über 20.000 Menschen an den Folgen einer Legionelleninfektion und Tausende erkranken schwer. Pseudomonaden und andere Bakterien im Trinkwasser verursachen ebenso häufig teils lebensbedrohliche Krankheiten. „Auch in Österreich und Deutschland treten laufend Krankheits- und Todesfälle auf“, bestätigt Christian Fleischer von der TÜV AUSTRIA HYGIENIC EXPERT GMBH. Deshalb haben sich die gesetzlichen und normativen Vorgaben in den vergangenen Jahren deutlich verschärft und die Anlagenbetreiber werden zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Trinkwassersystemen gezwungen.
Wo lauern Gefahren?
Die größten Risikoquellen stellen selten oder nicht benutzte bzw. durchströmte Bereiche der Trinkwassersysteme dar: Hotels, die nicht das ganze Jahr in Betrieb sind, Schulen und Kindergärten in den Ferien sowie Wohnungen während der Urlaubszeit. Auch schlecht gereinigte Armaturen, Brauseköpfe und Duschschläuche stellen ein potenzielles Risiko dar. „Durch gezielte Maßnahmen
wird das deutlich minimiert“, so Fleischer.
Durch eine „anlagenspezifische Anpassung des Nutzerverhaltens“ kann jede Anlage ohne große Umbau- und Sanierungsarbeiten hygienisch einwandfrei betrieben werden.
Kampf gegen Legionellen
TÜV AUSTRIA beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Wasserhygiene unter besonderer Berücksichtigung der Legionellenprophylaxe. Um das Thema Hygiene ganzheitlich und professionell bearbeiten zu können, wurde 2015 mit einem Team von Experten die TÜV AUSTRIA HYGIENIC EXPERT GMBH ins Leben gerufen. Das Unternehmen entwickelt national und international anlagenspezifische Qualitätssicherungssysteme, die es den Anlagenbetreibern, die auf gesetzlicher Basis für die hygienisch einwandfreie Qualität des Wassers verantwortlich sind, ermöglichen, alle gesetzlichen und normativen Vorgaben in Zusammenhang mit der Trinkwasserhygiene (insbesondere mit der Legionellenproblematik) einzuhalten.
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Die TÜV AUSTRIA HYGIENIC EXPERT GMBH überprüft und betreut dabei Wassersysteme jeglicher Art, von denen eine Gesundheitsgefährdung ausgehen kann: Trinkwassersysteme in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflege- und Altenheimen, in Hotels, Freizeiteinrichtungen, in Wohnanlagen, öffentlichen Gebäuden wie z. B. Schulen, Kindergärten, Universitäten, in Industrie- und Gewerbebetrieben usw.; zudem offene Kühltürme, Befeuchtungssysteme, Springbrunnen und noch einiges mehr. Ein großes Projekt hat TÜV AUSTRIA mit der Stadt Villach umgesetzt. Im Zuge der gesetzlich vorgeschriebenen Legionellenprophylaxe führte die Kärntner Stadt bei sämtlichen öffentlichen Gebäuden ein anlagenspezifisches Qualitätssicherungssystem ein.
Daneben gibt es unzählige Hausverwaltungen in Österreich, die ihre Wohnanlagen regelmäßig von der TÜV AUSTRIA HYGIENIC EXPERT GMBH überprüfen lassen, um die Gesundheit der Mieter und Eigentümer zu schützen und ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen.
Villacher sind voll des Lobes
In Villach ist man mit der Kooperation mit TÜV AUSTRIA hochzufrieden. Wolfgang Somitsch von der Abteilung Hochbau und Liegenschaften des Magistrats Villach konstatiert eine „perfekte Zusammenarbeit“. „Wir sehen eigentlich nur Vorteile – sowohl in der Sache als auch in der Kommunikation auf Augenhöhe.“ Während im Bereich Wasserqualität und Legionellenprophylaxe seit etwa einem Jahr mit Fleischers Team kooperiert wird, gibt es mit dem TÜV AUSTRIA selbst bereits seit mehreren Jahren Schnittpunkte: so zum Beispiel bei der Risikoanalyse der Therme Villach, bei Überprüfungen von Aufzügen, Toren, Schrankenanlagen etc. in sämtlichen öffentlichen Objekten der Stadt.
„Die Synergieeffekte des ‚Alles aus einer Hand‘ kommen jetzt so richtig zum Tragen“, meint Somitsch. Gerade das Thema Legionellenprophylaxe werde noch an Bedeutung gewinnen: „Jetzt noch oft stiefmütterlich behandelt, wird es in den Kommunen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und der Bewusstseinsbildung, was Gesundheit betrifft, noch ein heißes Thema werden. Villach ist hier Vorreiter dank TÜV AUSTRIA.“